C. Geyer/ Bamberg - 1865 - I/3
Das Instrument wurde vom Bamberger Orgelbauer Carl Friedrich Geyer im Jahre 1865 aufgebaut und ursprünglich mit den drei Registern Gedeckt 8', Prinzipal 8' und Fugara 4' ausgestattet. Für die Orgel verwendete Geyer wahrscheinlich gebrauchte Orgelteile. Vor allem die Windlade, Manualklaviatur und Mechanik zeigen dies. Carl Geyer starb ebenso 1865, war wohl schon krank und schickte seinen Gehilfen Karl Pausch, um das Instrument aufzubauen.
Mehrere größere Überarbeitungen und Renovierungen wurden am Instrument durchgeführt.
Da einige der Metallpfeifen gestohlen wurden, mussten diese anhand der vorhandenen Mensuren rekonstruiert und neu hergestellt werden. Die neuen Pfeifen wurden dem vorhandenen Pfeifenwerk in ihrer Intonation angeglichen.
Alle Pfeifen wurden gereinigt, gewischt und die Kernspalten mit Bürstchen und Federn gesäubert. Dellen und schadhafte Stellen wurden ausgebessert und repariert. Die Lederdichtung der Stimmhüte im Gedeckt 8' wurden mit Spaltleder und Hautleim erneuert.
Die Holzpfeifen im Gedeckt 8' sind in ihrer Mensur sehr eng und die Nachintonation war eine Herausforderung. So wurden einige Pfeifen mit Bolus ausgegossen und die Spunde neu beledert. Die Wurmlöcher in den Wandungen wurden nach einer Wurmbehandlung mit unserer Bienenwach-Leinöl-Paste ausgestrichen.
Die Windlade wurde komplett abgebaut und in unserer Werkstatt überarbeitet und wieder abgedichtet. Die Stöcke und Schleifen wurden wieder plan gehobelt und die alten Dichtungen durch Liegelind-Scheiben erneuert. Die Lederpulpeten wurden neu hergestellt und die Führungsdrähte teilweise erneuert und grafitiert. Die Drahtverbinder unter dem Beutelbrett mussten wegen den korrodierten Schrauben gänzlich erneuert werden. Die Ledergarnierungen der Ventile wurden aufgebürstet.
Die Tonmechanik in der Orgel scheint ebenfalls bereits älteren Ursprungs zu sein. Dort wurden die Abstrakten repariert, die Wellen, Winkel und Ärmchen gängig gemacht und gegen Quietschgeräusche geölt. Die Traktur wurde wieder sauber einreguliert.
Die Tasten der Manualklaviatur wurden gesäubert und neu geschwärzt und geschwabbelt. Die Oberfläche der Klaviatur wurde mit schwarzer Schellackpolitur wieder zum Glänzen gebracht. Die verbrauchten Filzdämpfungen wurden erneuert. An den Tasten wurden die Führungs-Garnierungen erneuert und die Führungsstifte wieder ausgerichtet.
Die Registerschleifen wurden wieder sauber einreguliert und mit neuen Stiften angehängt. Die Registerzüge wurden wieder aufpoliert.
Das Instrument ist mit einem neben der Orgel befindlichen überdimensionalen Schwimmerbalg mit Tretanlage ausgestattet. Über ein Gebläsemotor wird dieser versorgt. Die Windanlage wurde wo nötig abgedichtet und unschöne Stellen in der Papierung ausgebessert.
Das Gehäuse wurde in der Werkstatt schreinerisch auf Vordermann gebracht und mit Holzwurmmittel eingelassen. Kaputte Stellen wurden repariert und ergänzt. Im Zuge der Renovierung bekam die Orgel statt der alten unschönen Gitterfüllungen nun zur Bergkirche passende Füllungen mit tollen Ornamenten.
Gedeckt | 8' |
Prinzipal | 4' |
Waldflöte | 2' |