Ried/ Neuburg a.d. Donau
St. Georg

Opus 30 - II/14 - Neubau 2013

Traktur an Wellenbrett

Ried - St. Georg

Orgelneubau 2013

Pfeifenwerk Neubau

Disposition

II. Manual C-g'''
Principal 8'
Gemshorn 8'
Octave 4'
Copula 4'
Schwegel 2'
Mixtur 3f 1 1/3'
III. Manual C-g'''
Holzgedackt 8'
Salicional 8'
Holzflöte 4'
Sesquialtera 2 2/3' & 1 3/5'
Traversflöte 2'
Oboe 8'
Pedal C-f'
Subbass 16'
Cello (Holz) 8'
Koppeln
I Koppelmanual
II - Pedal
III - Pedal
Disposition: Norbert Stork, Amt f. Kirchenmusik, Franz Schreier
Gestaltung/ Design: OBM Franz Schreier
Planung: Christoph Weber, Franz Schreier
Intonation: OBM Franz Schreier/Simon Landes
Prospektansicht Ried

Der Orgelbaumeister zu seinem Werk

Jeder Orgelneubau ist für eine Kirchengemeinde und den Orgelbauer immer wieder eine große Aufgabe und besondere Herausforderung. Seit dem ersten Kontakt mit Ihrem Organisten Herrn Norbert Stork im Sommer 2002 wurden viele richtungsweisende Besprechungen geführt, um in Ried ein neues Orgelwerk zu schaffen, welches sich klanglich harmonisch in den Kirchenraum einfügt. Dabei wurde auch die denkmalgeschützte Orgelfront wieder mitverwendet.

Die Registerzusammenstellung (Disposition) entstand in enger Absprache mit Herrn Norbert Stork und dem OSV der Diözese Augsburg Herrn Pater Stefan Kling.

Zum einen muss der Klang der Orgel den liturgischen Aufgaben gerecht werden, zum andern sollte aber auch ein großer Teil der Orgelliteratur wiedergegeben werden können. In beiden Fällen war die angemessene Beschallung des Raumes und dessen Akustik von Bedeutung.

Alle Pfeifen der Orgel sind in einem Gehäuse untergebracht. Die für das Hauptwerk und Nebenwerk befinden sich im vorderen Teil der Orgel, die für das Pedal etwas abgesetzt dahinter. Dazwischen sind zwei gut begehbare Laufböden für die Wartung des Innenwerkes. Der Prospekt ist die Schauseite der Orgel und wird aus den Pfeifen des Principal 8’gebildet. Dahinter spiegeln sich alle andern Pfeifen in derselben Anordnung.

Der Spieltisch, in Ahornholz ausgeführt, ist freistehend und von der Orgel abgesetzt. So sitzt also der Organist mit dem Rücken zum Altar an der Brüstung. Dieses Konzept ermöglicht dem Spieler einen musikalischen Gesamteindruck, vor allem, wenn Orgel, Chor und Orchester zusammen musizieren.

Blasebalg und Windmaschine sind etwas von der Orgel abgesetzt, in einem separaten Gehäuse aus Fichtenholz. Beide sorgen für eine notwendige Windversorgung, einen konstanten Druck in den Windladen und damit auch für jede einzelne Pfeife.

Spiel- und Registertraktur sind rein mechanisch angelegt. Das heißt, dass jede Betätigung am Spieltisch über Züge, Wippen, Wellen, Winkel und feinste Holzstäbchen (Abstrakte) auf die entsprechende Windlade und letztlich zum Spielventil übertragen wird. Die genau berechneten Übersetzungsverhältnisse, die gewissenhafte Anfertigung und Lagerung aller Mechanikteile sowie eine exakte Regulierung ermöglichen dem Organisten ein besonders sensibles und artikuliertes Orgelspiel.

Auf den zwei Windladen befinden sich 14 Register mit insgesamt 847 Pfeifen. Davon sind 140 aus Holz angefertigt. Die längste und tiefste Holzpfeife des Subbass 16’ ist 2,50 Meter lang und erzeugt eine Frequenz von 64 Hertz, die kleinste dagegen schwingt über 9500 mal in der Sekunde. Diese Pfeifchen befindet sich im Register Mixtur 1 1/3’ und hat eine Länge von nur 8 mm. Das Klangspektrum ist also erstaunlich groß.

Das in Fichtenholz ausgeführte Orgelgehäuse, mit Einbindung der historischen Vorderfront, wurde frisch marmoriert, die Schnitzereien restauriert und nachvergoldet. Nun ziert es heute wieder die rückwärtige Ansicht des Kirchenraumes. Das Gehäuse dient hauptsächlich als Resonanzkasten. Dabei entsteht eine optimale Klangentfaltung, sowie warme Abrundung und Verschmelzung der verschiedenen Registerfarben.

Abschließend möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, mich bei allen am Orgelbau Beteiligten für die stets gute Zusammenarbeit herzlich zu bedanken. Besonderer Dank gilt dem Kirchenpfleger Herrn Herbert Schubert, ihrem Organisten Herrn Norbert Stork und dem Amt für Kirchenmusik für die stets gute Zusammenarbeit.

Schließlich darf ich noch meinen Mitarbeitern ein großes Kompliment und gebührenden Dank für Ihre Treue und Ihren Einsatz aussprechen.

Auch wenn es lange gedauert hat, war es eine große Freude, hier in Ried die neue Orgel bauen zu dürfen.

Möge dieses Instrument, welches als Königin unter den Instrumenten gilt, für viele Jahre zum Lobe Gottes und zur Freude aller Kirchenbesucher erklingen.

Ihr Orgelbaumeister Franz Schreier mit Familie und Mitarbeitern

Galerie

Intonation

Orgelbaumeister Franz Schreier bei derIntonation

Gehäuse

Restaurierung und Erweiterung des historischen Gehäuses

Gehäusedetail

Detail der Gehäuserestaurierung

Durchschobene Windlade

Die leeren Windladen vor dem Einbau der Pfeifen

Kontakt